Gut 40 Personen nahmen bei schönstem Wetter an diesem ersten, von Heiden-Natur organisierten Anlass teil.
Anhand des Zuwachses von Holz, welcher sich je nach WIndbelastung und/oder Schadstellen unterschiedlich entwickelt, konnte Wipfli anschaulich erklären, wie sich der Baum, mit Holzzuwachs an den entsprechenden Stellen, wieder ins Gleichgewicht bringt und so entstandene Spannungen abbaut. Was ihm aber etwas Sorgen bereitete, war der im Vergleich zum Stamm auffällig schwache Holzzuwachs am Wurzelansatz. Dies deute auf schlechte Standortbedingungen hin, meinte er. Für eine genaue Beurteilung müsste ein Loch gegraben werden damit die Bodenstruktur und auch der Zustand der Wurzeln beurteilt werden kann.
An den Wurzelansätzen einer Linde auf dem Spielplatz konnte uns Walter Wipfli zeigen, wie der Holzzuwachs bzw. die Struktur der Rinde aussehen müsste, wenn die Bodenverhältnisse dem Baum genügend Nährstoffe bieten und einen möglichst ungehinderten Wasserdurchlass und Gasaustausch ermöglichen.
Auf eine Frage hin, beurteilte Wipfli den nahen asphaltierten Weg als unproblematisch. Solange es nur ein oberflächlicher Belag, ohne tiefe Kofferung* sei, könne der Baum gut damit umgehen.
* hier werden jeweils auch die Wurzel in Mitleidenschaft gezogen, was sich meist negativ auf die Gesundheit und die Lebenszeit des Baumes auswirkt.
Vom Spielplatz ging es dann durch den Kurpark zu den Buchen an der Poststrasse.
Die mächtige Blutbuche trägt einen Schutzgurt, welcher einen der diversen Stämme sichern soll. Grund ist eine tiefe Höhlung, welche den Bruch des betroffenen Stämmlings begünstigen könnte. Walter Wipfli wies darauf hin, dass der Baum an dieser schwachen Stelle eigentlich wesentlich mehr Holz ansetzen müsste. Aus seiner Sicht wurde der Gurt aber zu fest gespannt, so dass sich der Baum in falscher Sicherheit wiegt und deshalb keinen Grund sieht, diese schwache Stelle mit Holzzuwachs abzusichern. Eine mechanische Absicherung ist hier zwar richtig, sie sollte aber dem Baum genügend Bewegungsfreiheit geben, damit er wieder selber merken kann, wo Schwachstellen verstärkt werden müssen.
Bei dieser Hängebuche ist die Veredelungsstelle auch nach all den Jahren immer noch sehr gut sichtbar. Walter Wipfli ist froh, dass die Veredelungsstellen gut vernarbt sind und die Gefahr deshalb sehr klein ist, dass an diesen potentiellen Schwachstellen der Stamm brechen könnte.
Hier hat Walter Wipfli, für uns alle gut sichtbar, eine nicht ungefährliche Schadstelle an einem ausladenden Ast entdeckt. Der Baum versucht hier mit einem Holzzuwachs unterhalb des Astes diesen zu stützen. Aufgrund seiner ungünstigen Position, wird dies voraussichtlich aber nicht genügen. Dieser Bereich sollte mindestens mit einem Rückschnitt entlastet und so sicherer gemacht werden. Walter Wipfli hofft, dass die anwesenden Gemeindvertreter_innen diese Information an die zuständigen Stellen weitergeben.