Vor über 100 Jahren erbaut, wurde der Weiher lange Zeit als Schwimmbad genutzt. Es gab sogar Duschen und einen kleinen Kiosk. Nach dem Bau des grossen Schwimmbads am Kohlplatz verlor es aber allmählich an Bedeutung. Es kehrte Ruhe ein. Ab und zu hüpfte ein Frosch ins schützende Nass, Wasserläufer huschten übers Wasser und Libellen verharrten schwebend auf der Suche nach Beute. Im später platzierten Entenhaus erblickte manch ein Entenküken das Licht der Welt und machte, zur Freude von Jung und Alt, seinen ersten Schwimmausflug, zusammen mit Entenmutter und Geschwistern.
Seit einigen Jahren erscheint der Weiher jedoch in einem erbärmlichen Zustand. Nur noch halb mit Wasser gefüllt, voll mit gefrässigen Goldfischen, die kaum noch andere Wasserlebewesen überleben lassen und einer tristen Umgebung mit wenigen, meist exotischen Büschen.
Über die Jahre hinweg wurde der Gemeinderat mehrfach auf den desolaten Zustand hingewiesen. Trotz vielen Beteuerungen einer baldigen Verbesserung, ist bis heute nichts geschehen.
Aus dem Mitteilungsblatt aufwind 09/2019:
Der unbefriedigende Zustand des Weihers beschäftigt uns seit längerem. Die idyllische Oase der Ruhe soll
aber erhalten bleiben. Nicht zuletzt
im Interesse eines besseren Hochwasserschutzes ist deshalb die Verlegung des Gewässers auf die andere
Seite der Hasenbühlstrasse geplant.
Im Gegensatz zum heutigen Betonviereck erfolgt eine gefällige Gestaltung des künftigen Weiherareals, womit die Anlage auch ökologisch aufgewertet wird.
Wie wir in der Zwischenzeit (Juli 2021) erfahren haben, wird wohl nichts mit diesem angekündigten Biotopbau. Der Gemeinderat erwägt sogar eine ersatzlose Aufhebung des Weihers.
Das wollen wir nicht! Wir starten eine Petition.
Petitionstext:
Das alte Schwimmbad ist ein Zeitzeuge der Geschichte von Heiden und soll
erhalten bleiben!
Wir fordern den Gemeinderat auf, den Weiher zeitgemäss zu
sanieren und die Umgebung als Lebensraum für Vögel und Amphibien naturnah
zu gestalten.
Wir sind überzeugt, dass uns dieser kleine Fleck mitten im Quartier viele
Geschichten zu erzählen hat. Geben wir der Natur wieder etwas zurück und
schaffen einen schönen Begegnungsort für Jung und Alt.
2021
9. August: Wir starten die Petition
6. September: Die Unterschriftensammlung ist abgeschlossen.
609 Personen haben die Petition unterzeichnet!
10. September: Die Petition wird dem Gemeinderat GR überreicht.
11. September: Artikel in der Appenzeller Zeitung zur Übergabe der Petition
16. September: Stellungnahme des GR
10. Dezember: Der GR setzt eine Projektgruppe ein
2022
26. Januar: Erstes Treffen der Projektgruppe, zusammen mit Vertreter*innen von Heiden-Natur.
Auf Wunsch haben wir das Anliegen der Petition präzisiert.
4. Juli: Die Projektgruppe hat uns endlich ein Arbeitspapier mit den versprochenen Varianten vorgelegt. Wir waren doch einigermassen erstaunt bzw. etwas verärgert ob des Inhalts. Unter Varianten haben wir uns wahrlich etwas anderes vorgestellt.
Da wir Vertraulichkeit vereinbart haben, werden wir erst nach Besprechung des Papiers weiter informieren.
8. August: Die Besprechung hat stattgefunden. Wir waren ob den vorgelegten "Varianten" enttäuscht, welche aus unserer Sicht nicht dem Anliegen der Petition entsprachen. Nach einer intensiven Diskussion haben wir uns darauf geeinigt, dass die gemeinderätliche Projektgruppe die Offerten für die Sanierung des Beckens einholen und dass die Arbeitsgruppe von Heiden-Natur den Entwurf für eine naturnahe Gestaltung des Areals erarbeiten wird. Eine nächste Sitzung sollte dann im Oktober/November stattfinden. Wir hoffen, dass es dann endlich vorwärts geht.
24. Oktober: Die Projektgruppe und Vertreter von Heiden-Natur haben die vorliegende Offerte für die Beckensanierung sowie den Entwurf für die Umgebungsgestaltung besprochen. Mitte November wird der Gemeinderat in seiner Sitzung das Projekt diskutieren und einen entsprechenden Beschluss fassen.
Wir hoffen natürlich, dass dieser Beschluss auch dem Anliegen der über 600 Petitionär*innen entsprechen wird.
15. November: Aufgrund einiger noch offener Fragen in der GR-Sitzung muss die Projektgruppe weitere Abklärungen treffen. Der GR hat den Beschluss für eine zeitgemässe Sanierung des Hasenbühlweihers auf die Dezembersitzung (voraussichtlich) verschoben.
31. Dezember: Wir haben bisher keine weiteren Informationen mehr erhalten.
2023
1. März: Im aufwind liest man folgende Mitteilung des Gemeinderates:
Die von über 600 Personen unterstützte Petition der Ortsgruppe Heiden-
Natur zur Aufwertung des Hasenbühlweihers wird in einem Projekt umgesetzt, welches eine naturnahe Gestaltung der Grünzone beinhaltet. Die
dafür notwendigen finanziellen Mittel sind im Voranschlag 2023 eingeplant
und für das Folgejahr vorgesehen. Ziel des Gemeinderates ist eine zeitnahe
Realisation, so dass die Grünzone wieder zu neuem Leben erblüht. Aufgrund
des abgelehnten Voranschlags musste die weitere Planung vorübergehend
sistiert werden.
24. April Der Gemeinderat hat für die Sanierung des Hasenbühlweihers eine Projektgruppe eingesetzt.
Zitat Gemeinderat: Die von über 600 Personen unterstützte Petition der Ortsgruppe Heiden-Natur zur Aufwertung des Hasenbühlweihers soll in einem Projekt umgesetzt werden, welches eine naturnahe Gestaltung der Grünzone beinhaltet. Aufgrund des abgelehnten Voranschlags musste die weitere Planung vorübergehend sistiert werden. Die hohen Kosten für eine reine Sanierung des Beckens hat den Gemeinderat veranlasst Alternativen zu prüfen. Zudem wird eine Projektgruppe mit Vertretenden der Anwohnerschaft und der Petenten eingesetzt sowie ein Landschaftsplaner hinzugezogen. Ziel des Gemeinderates ist eine zeitnahe Realisation, so dass die Grünzone wieder zu neuem Leben erblüht.
Die Projektgruppe setzt sich wie folgt zusammen:
- Stefan Züst, Gemeinderat, Projektleiter
- Susanne Rausch, Leiterin Bau und Planung, Projektleiter-Stv.
- Andreas Naef, Leiter Fachstelle Umwelt und Energie, Aktuariat
- Thomas Sigrist, Mitglied Kommission Infrastruktur
- Nadja Rohner, Vertretung Anwohnerschaft
- Peter Wüthrich, Vertretung Kerngruppe Heiden-Natur
- Martin Brunner, Landschaftsarchitekt, beratende Stimme